Selbst angebautes Obst und Gemüse: Selbst Stadtmenschen können in diesen Genuss kommen. Erdbeeren, Tomaten und Paprika wachsen auch auf dem Balkon
Als Vorspeise einen Salat mit Radieschen aus dem eigenen Beet, als Hauptgericht Pasta mit einer Tomaten-Basilikum-Soße aus eigenem Anbau und zum Nachtisch selbst gepflückte Erdbeeren. Was für ein traumhaftes Menü!
Doch beim Träumen muss es nicht bleiben: Viele Obst- und Gemüsearten gedeihen auch prächtig auf dem Balkon. „Vor allem Fruchtgemüse eignet sich dafür“, sagt Agrarwissenschaftlerin Dr. Brunhilde Bross-Burkhardt. Dazu zählen beispielsweise Tomaten, Paprika und Auberginen. Wir haben zehn Obst- und Gemüsearten für den heimischen Balkon zusammengestellt.
10 Obst- und Gemüsepflanzen für den Balkon
Die roten Früchtchen sind ideal für Anfänger. Sie mögen es sonnig, sind aber relativ robust. Geeignet sind vor allem Busch- oder spezielle Balkontomaten. Stabtomaten benötigen eine feste Stütze zum Wachsen. Erntezeit ist ab Juli und oft sogar bis November.
Physalis
Die Physalis – auch Kapstachelbeere genannt – kennen viele als Deko zum Dessert. Dabei lohnt es sich auch geschmacklich, ihr süß-säuerliches Aroma zu entdecken. Auf Balkonen lassen sie sich ohne Probleme anbauen, vor Mitte Mai sollten sie aber nicht ins Freie. Kleinwüchsige Sorten eignen sich am besten.
Perfekt für ungeduldige Balkonbauern: Schon vier Wochen nach der Aussaat kann man sie ernten. Radieschen halten Kälte gut aus und können bereits ab März gesät werden. Sie wachsen in sonnigen und halbschattigen Plätzen. Die Radieschenblätter können Sie als Würze in den Salat geben.
Die Kiwi gehört zu den Früchten mit hohem Vitamin-C-Gehalt. Sie lässt sich auch auf dem Balkon anbauen. Ideal sind Mini-Kiwis. Die exotische Kletterpflanze braucht ein Gerüst, an dem sie wachsen kann. In der Sommerzeit muss man sie regelmäßig stutzen und gießen. Erntezeit ist im Oktober. Erkundigen Sie sich am besten in einem Fachmarkt nach den genauen Vorlieben und Bedingungen für die unterschiedlichen Sorten.
Bohnen
Mit Ausnahme von Buschbohnen wachsen auch Bohnen in die Höhe. Bietet man ihnen Stangen oder ein Gerüst mit dünnen Stäben, Drähten oder Schnüren zum Klettern, bieten sie einen natürlichen Sichtschutz auf dem Balkon. Aussaat ist im Mai.
Salat
Genau das richtige für Einsteiger. Salat lässt sich schon im März aussäen, braucht wenig Platz und wächst schnell. Und für jeden ist etwas dabei: Pflück-, Romana-, Kopf-, Eichblattsalat oder Rucola. Sie haben die Wahl, welcher Salat demnächst vom Balkon aus auf dem Esstisch landet.
Erdbeeren
Gut geeignet sind Hängeerdbeeren. Monatserdbeeren versprechen häufige Ernten im Sommer. Die kleinen Walderdbeeren kommen auch mit schattigen Plätzen gut zurecht. Wer seinen Beerenhunger lieber anders stillt: Johannis-, Brom- und Stachelbeeren eignen sich ebenfalls für Hobby-Balkongärtner.
Paprika
Kartoffeln
Die Nachtschattengewächse benötigen ein großes und tiefes Gefäß, damit die Knollen und Wurzeln Platz haben. Sie kommen mit einem sonnigen und halbschattigen Platz zurecht. Für optische Abwechslung sorgen Sorten mit roter oder violetter Schale.
Tipps zum Gärtnern auf dem Balkon
Der passende Ort: Ideal ist ein Südbalkon. Befindet der Balkon sich auf der Nordseite, sollte man lieber nicht auf einen üppigen Ertrag hoffen. Am ehesten eignen sich für Nordbalkone Gewächse wie Erbsen oder Kohl, die mit wenig Licht auskommen.
Der ideale Zeitpunkt: Baut man sein Obst und Gemüse zu früh an, können Kälte und nächtlicher Frost den zarten Pflänzlein schaden. Agrarwissenschaftlerin Brunhilde Bross-Burkhardt rät deshalb dazu, nicht an den ersten warmen Tagen im Jahr einzupflanzen, sondern erst, wenn keine weitere Kältephase mehr zu erwarten ist – also etwa im Mai. Bei Pflanzen aus dem Gewächshaus ist es außerdem empfehlenswert, sie erst an geschützten Stellen zu platzieren oder sie nur an trüben Tagen ins Freie zu bringen, um sie ans Draußensein zu gewöhnen. „Tomaten können sonst einen Sonnenbrand bekommen“, weiß die Expertin.
Das richtige Gefäß: Wichtig sind Abzugslöcher für Wasser und ausreichend Platz für die Pflanzen und ihre Wurzeln. Im Zweifel das Gefäß lieber eine Nummer zu groß auswählen. Dunkle Blumentöpfe nehmen viel Wärme auf. Das kann den Pflanzen schaden. Besser sind deshalb Gefäße mit heller Farbe oder aus Ton. Auch das Wasser zum Gießen sollte nicht zu warm sein, also bitte nicht in der Sonne stehen lassen.
Die geeignete Sorte: Tomaten, Beeren oder Möhren gibt es in vielen verschiedenen Sorten. Für den Balkonanbau eignen sich am besten kleinwüchsige Varianten, die wenig Platz brauchen.
Wasser marsch: Obst- und Gemüsepflanzen auf dem Balkon benötigen täglich Wasser. Bei Hitze darf es eine Extraportion mehr sein. Wichtig: Wer in den Urlaub fährt, sollte sich jemand organisieren, der in der Zwischenzeit die Pflanzen gießt.
Dziobak Volodymyr
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