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Dziobak Volodymyr Dziobak Volodymyr РОЗДУМИ ПРО НАДВАЖЛИВЕ або ЧОМУ НАШІ ОЛІГАРХИ СТАЛИ МОГИЛЬЩИКАМИ НИНІШНЬОЇ УКРАЇНИ

Головним інструментом нинішніх олігархів є безправний люмпен, який живе на подачках від держави, на грані фізичного виживання. Ось чому значна частина пенсіонерів є найкращим їх електоратом, який і допомагає часто приводити до влади їх ставлеників. Для малого і середнього бізнесу сьогодні закриті економічні ліфти у цілих галузях економіки, бо з кожним роком сфери зацікавленості олігархії збільшуються, перекриваючи кисень усім іншим.

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"Er hat die letzten Hoffnungen der Nation in Blut ertränkt"

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Als Protest gegen die Übergriffe auf Regierungsgegner in Kiew setzen ukrainische Sportler bei den Winterspielen in Sotschi ein ZeichenVon 

Bogdana Matsotska wollte nicht schweigen. Schon am Mittwoch war die ukrainische Skifahrerin mit ihrem Vater und Trainer Oleg hinauf geklettert zu den olympischen Ringen, die über dem Athletendorf in den Bergen vor Sotschi thronen. Gemeinsam hatten sie mit blau-gelber Flagge posiert, das Foto später unter seinem Facebook-Account hochgeladen und geschrieben: "In ewiger Erinnerung an die Helden, die im Kampf für die Freiheit in der Ukraine gefallen sind!" Sie wollten ein Signal setzen gegen das Blutvergießen in Kiew, wo Soldaten seit Dienstagabend gewalttätig gegen Demonstranten und Regierungsgegner vorgehen.

So klar die Sprache in dieser ersten Wortmeldung war – verglichen mit der am Donnerstag wirkte sie nur wie eine Aneinanderreihung matter Phrasen. "Aus Solidarität mit den Kämpfern", sagte Matsotska da, habe sie sich entschieden, "nicht weiter an den Wettkämpfen der Olympischen Spiele in Sotschi" teilzunehmen: "Aus Protest gegen die kriminellen Handlungen gegen die Demonstranten und die Verantwortungslosigkeit von Präsident Janukowitsch und seiner Lakaien-Regierung. Anstatt den Konflikt in friedlichen Gesprächen zu lösen (darauf hatten wir vor unserer Abreise nach Sotschi gehofft), hat er die letzten Hoffnungen der Nation in Blut ertränkt."

Sportlich wird Matsotska eine Randnotiz dieser Spiele bleiben, bei ihren bisherigen Starts im Super-G und Riesenslalom war sie 27. bzw. 43. geworden. Die 24-Jährige stammt noch nicht einmal aus Kiew, wo die Zusammenstöße besonders heftig sind, sondern aus Kosiv. Das ist gut 400 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Mit ihrer deutlichen Ansage vor dem Slalomrennen am Freitag machte sie sich dennoch zu einer der Persönlichkeiten dieser Winterspiele. Die finden übrigens gerade einmal 600 Kilometer entfernt von der ukrainischen Grenze statt.

Trotzdem versuchte Mark Adams, der Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), das Geschehen in der Ukraine am Donnerstagmorgen so weit wie möglich wegzuschieben von dem Sportspektakel. Die Abreise der beiden ukrainischen Langläuferinnen Katerina Serdiuk und Marina Lisogor, die am Mittwoch überraschend nicht im Staffelrennen angetreten waren, begründete er mit einer Rückenverletzung: "Ich habe extra beim Skiverband nachgefragt." Dann wurde der Australier grundsätzlich: "Hier sind 2800 Athleten am Start. Sie können sich vorstellen, dass, leider, einige davon mit politischen, andere mit persönlichen Tragödien zu kämpfen haben." Aus Gesprächen mit Sergej Bubka, dem Chef des ukrainischen olympischen Komitees, wisse er, dass der frühere Weltklasse-Stabhochspringer es lieber gesehen hätte, wenn das Team gemeinsam ein Zeichen gesetzt hätte und geschlossen in Sotschi geblieben wäre.

Dabei gehen die Meinungen über einen angemessenen Umgang mit den Zusammenstößen auf dem Maidan-Platz weit auseinander. Der ukrainische Snowboarder Josif Peniak etwa meinte auf die Frage, welche Botschaft er seinen Landsleuten zukommen lassen wolle: "Ich bin wegen des Sports hier und nicht, um über Politik zu reden." Der Skifahrer Dmitro Mitsak sagte am Rande des Riesenslaloms hingegen: "Setzt die Regierung in meiner Heimat ab! Ich bin sehr, sehr traurig über die Nachrichten, die mich aus Kiew erreichen." Mitsak stammt aus Borislaw, wohnt aber seit einigen Jahren mit seinen Eltern in der Hauptstadt. "Ich telefoniere jeden Tag mit meiner Familie, meinen Freunden. Sie sagen, dass es außerhalb der Stadt gar nicht so schlimm sein soll. Aber im Zentrum ist es...", Mitsak musste sich sammeln, um seinen Satz beenden zu können: "Die Regierung will die Straßen von den Demonstranten reinigen. Aber die wollen nicht aufgeben. Es ist schrecklich."

Dass bei den Medaillenentscheidungen am Donnerstag nur ein Mitglied des 43-köpfigen Teams aus der Ukraine am Start war, lag an den Disziplinen und hatte nicht mit einem Wettkampf-Boykott zu tun. Ob auch noch weitere ukrainische Sportler vorzeitig abreisen wollten, war zunächst nicht klar. Eiskunstläuferin Natalja Popowa, die gestern Abend in Sotschi die Kür absolvierte, meinte: "Ich habe von Freunden und auch von meiner Familie gehört, dass die Situation in der Ukraine schlimm ist. Man möchte doch Frieden überall." Sie könne sich "nur auf den Sport konzentrieren und hoffentlich die Menschen in der Ukraine damit dazu inspirieren, friedlich miteinander umzugehen." Popowa ist in Simferopol geboren, lebt und trainiert aber überwiegend in Hackensack/New Jersey.

Die Sportler sind zur individuellen Anteilnahme am Schicksal ihrer Landsleute gezwungen, weil das IOC ihnen am Mittwoch davon abgeraten hat, einheitlich mit einem Trauerflor zu starten. Zwar sagte IOC-Präsident Thomas Bach: "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind in diesen schweren Zeiten beim ukrainischen Team." Ein sichtbares Symbol dafür untersagte er jedoch ebenso wie bei den norwegischen Langläuferinnen, die um den verstorbenen Bruder ihrer Teamkollegin Astrid Jacobsen getrauert hatten und anschließend gerügt worden waren. Stattdessen mussten sich die ukrainischen Sportler mit einer gemeinsamen Trauerminute im olympischen Dorf begnügen.

Man habe, sagte Bubka, beim IOC um Erlaubnis gefragt und sich eine Absage eingefangen. Der 50-Jährige ist der mächtigste Mann im ukrainischen Sport, im vergangenen Herbst kandidierte er für das Präsidentenamt im IOC. In Sotschi wirbt er zudem für den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2022 in Lemberg. Diese Mission gerät nun durch die instabile politische Situation in der Ukraine unter immer größeren Druck.

Zwar sagte Bubka beschwichtigend: "Es sind noch acht Jahre Zeit bis zur Eröffnungsfeier. Die Ukraine ist ein junges, unabhängiges Land, das gerade dabei ist, seine eigene Demokratie auszuprägen. Der Sport kann dabei helfen." Gleichzeitig räumte Sergej Gontscharow, der Chef des Organisationskomitees, allerdings ein: "Natürlich beeinflussen die Ereignisse in Kiew unsere Bewerbung. Es ist schwer, sich unter diesen Umständen darauf zu konzentrieren. Es ist klar, dass der Konflikt gelöst sein muss, bevor wir die Zusage zur Ausrichtung von Olympischen Winterspielen bekommen." Die Entscheidung über die Vergabe fällt 2015 auf der 127. IOC-Session in Kuala Lumpur.

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