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Dziobak Volodymyr Dziobak Volodymyr РОЗДУМИ ПРО НАДВАЖЛИВЕ або ЧОМУ НАШІ ОЛІГАРХИ СТАЛИ МОГИЛЬЩИКАМИ НИНІШНЬОЇ УКРАЇНИ

Головним інструментом нинішніх олігархів є безправний люмпен, який живе на подачках від держави, на грані фізичного виживання. Ось чому значна частина пенсіонерів є найкращим їх електоратом, який і допомагає часто приводити до влади їх ставлеників. Для малого і середнього бізнесу сьогодні закриті економічні ліфти у цілих галузях економіки, бо з кожним роком сфери зацікавленості олігархії збільшуються, перекриваючи кисень усім іншим.

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Japans Alte fliehen ins Gefängnis – vor Armut und Einsamkeit

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Die Freiheit ist die Hölle: Ältere Japaner legen sich auffällig oft mit dem Gesetz an – mit dem einzigen Ziel: Sie wollen hinter Gitter. In Japan spricht man bereits von einer grauen Welle der Kriminalität.

"Das Gefängnis ist der Himmel, die Freiheit die Hölle." Mit diesem seltsamen Statement versucht das Magazin Shukan Shincho, das verstörende soziale Phänomen zu erklären. Unter der Überschrift "Glückliches Leben  im Knast" fragt Autor Toshio Sakamoto, was wohl schlimmer sein kann als der Entzug der Freiheit. Anhand seiner Recherchen fällt die Antwort simpel aus. "Der Entzug der grundlegenden materiellen Bedürfnisse wie Essen, Kleidung und Wohnung ist schwerwiegender."

Viele ältere Bürger Japans leiden unter der wirtschaftlichen Stagnation, sie haben keinen Job und eine kleine Rente. Auf Hilfe können sie in ihrer auf Erfolg getrimmten Gesellschaft nicht zählen. Das früher dichte konfuzianische Netz der Familie ist gerissen, weil die Jungen in den Metropolen ihr Glück versuchen und nicht mehr in der angestammten Heimat.

Viele Medien bieten mittlerweile Erklärungsversuche. "Der wesentliche Grund ist nicht nur die rapide alternde Gesellschaft", befindet die Tageszeitung Japan Times. Die Anzahl der über 65-Jährigen an der Bevölkerung lag 2011 bei 30 Millionen oder rund 23 Prozent. Als Grund für die wachsende Kriminalität unter Senioren machen Experten nicht nur die schlechte wirtschaftliche Lage aus. Sehr viele, wenn nicht die meisten, leiden auch unter Liebesentzug. "In der Vergangenheit wurden ältere Menschen in der japanischen Gesellschaft wegen ihres Alters verehrt und gepflegt, lebten mit Kindern und Enkeln in einem Haus", sagt Tomomi Fujiwara, Autor des Buches "Die Älteren außer Kontrolle". Das habe sich total geändert.

Einsamkeit und mangelnde Beachtung führen dazu, dass manche fast schon verzweifelt versuchen, in den Knast zu kommen, beobachtet das Magazin Shukan Shincho. Ein Ziel, das gar nicht so einfach zu erreichen ist. Kleinere Vergehen wie Ladendiebstahl oder Betrug werden auch in Japan mit Geld- oder Bewährungsstrafen geahndet. Das Magazin nennt deshalb erprobte Varianten. Eine typische Operation läuft demnach so ab: "Sie schlendern ohne Geldbörse in ein unauffälliges Restaurant – wenn es in der Nähe einer Polizeistation liegt, um so besser – bestellen ein Gericht und ein oder zwei Bier – der Rest der Geschichte ist Zechprellerei."  Beim ersten Mal klappt das meist noch nicht, aber  beim zweiten, in jedem Fall beim dritten Mal erhält der Delinquent als Wiederholungstäter die gewünschte Gefängnisstrafe. Ähnlich funktioniert es beim Stehlen. Empfohlen werden auch lange Taxifahrten, am besten von Tokio in das rund 200 Kilometer entfernte Nagano. Die Rechnung von mehr als 1000 Euro kann natürlich nicht bezahlt werden.    

Nagano ist tatsächlich öfter das Ziel krimineller Alter. Denn das Zentrum der japanischen Alpen soll das beliebteste Gefängnis im Lande sein, schreibt das Magazin Shukan Shincho. "Dort gibt es exzellentes Essen und mit dem früheren Börsentycoon Takafumi Horie den berühmtesten Häftling des Landes." Der Jungunternehmer sitzt wegen Bilanzfälschung zweieinhalb Jahre. Trotzdem wird der Mann verehrt. In jedem Fall, berichten die Medien, mache der 40-Jährige das Beste aus seinem Zwangsaufenthalt. Der früher pummlige Lebemann hat durch "leichte, frische Kost" und Alkoholabstinenz 30 Kilo abgenommen. Horie widmet sich außerdem im Gefängnis einer sozialen Aufgabe: Er hilft alten Insassen als Pfleger. Ein Grund mehr für verzweifelte Senioren, in den Knast zu gehen.

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