Pflanzen sind nicht nur hübscher Zimmerschmuck, sondern auch gut für Raumklima und Gesundheit. Über gute Gründe, die vier Wände mit Ficus, Efeu und Farn zu verschönern
Läuten Sie die Heizperiode gern auf den letzten Drücker ein, weil Ihnen sonst die trockene Luft in den Räumen zu schaffen macht? Dann sorgen Sie selbst für einen Frische-Kick: Stellen Sie einfach ein paar Pflanzen in Ihre Wohnung. „Sie werden zu Recht als ‚grüne Lunge‘ bezeichnet“, bestätigt Professor Volker Mersch-Sundermann, Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene und Umweltmedizin in Freiburg.
Wer sich Grünes in die Wohnung holt, erhöht auf ganz natürliche Weise die Luftfeuchtigkeit im Raum. „Pflanzen geben über die Spaltöffnungen an den Blattunterseiten Sauerstoff und Feuchtigkeit ab“, erklärt Umweltmediziner Mersch-Sundermann.
Pflanzen: Schutz gegen Schnupfenviren
Der Wohlfühleffekt schützt im Winter sogar vor Schnupfen und Husten, denn zu trockene Heizungsluft reizt die Atemwege und macht sie anfälliger für Erkältungsviren. Auch chronisch Lungenkranke, denen zu trockene Luft erwiesenermaßen zusetzt, können in einem begrünten Heim leichter durchatmen.
Drachenbaum, Birkenfeige und andere Zimmerpflanzen leisten aber noch mehr. „Sie binden Staub und filtern Schadstoffe aus der Luft“, sagt Mersch-Sundermann. Sie verarbeiten Umweltgifte wie Formaldehyd, Benzol oder Kohlenmonoxid und machen sie für den Menschen unschädlich.
In Privaträumen ist die Konzentration an solchen Schadstoffen zwar meist gesundheitlich unbedenklich. „Aber wer renoviert, neue Möbel aufstellt oder Teppichboden verlegt, sollte vorsichtig sein“, betont der Freiburger Forscher. Steigt die Konzentration an Schadstoffen im Raum, können empfindliche Menschen mit Kopfweh, Atembeschwerden oder geröteten Augen darauf reagieren.
Je mehr Pflanzen, umso besser
Ein paar große Pflanzen reichen schon aus, um das Raumklima zu verbessern. „Für Frischluft sorgen vor allem Gewächse mit großen, grünen Blättern“, sagt Mersch-Sundermann. Wichtig ist, Zimmerlinde, Gummibaum und Fensterblatt regelmäßig von Staub zu befreien. Mit der Pflege der Pflanzen sollte man es aber nicht übertreiben. In zu feuchter Blumenerde entsteht schnell Schimmel, der nicht nur hässlich aussieht. „Gelangen Sporen in die Luft, kann das für Allergiker kritisch sein“, erklärt der Umweltmediziner aus Freiburg.
Gesunden setzt das nicht zu. Trotzdem: Jedem tut es gut, wenn die Luft rein ist.