Experten in den USA fühlen sich an das Versagen des Westens gegenüber Hitler 1938 erinnert. Republikaner kritisieren Obama als naiv. Von Uwe Schmitt
Nicht zu beneiden war am Sonntag Außenminister Kerry, der in Politshows aller drei großen Sender dasselbe erzählen musste: Putin habe einen Gewaltakt begangen, der internationales Recht, die UN-Charta, die Helsinki-Schlussakte und das Budapester Abkommen von 1994 verletze. Moskau handele "vollständig zynisch und widersprüchlich". Über legitime Sorgen Moskaus um Russen in der Ukraine könne man reden, aber nicht während einer Invasion. Nachdem Putin 60 Milliarden Dollar ausgegeben habe, um in Sotschi vor der Welt dickes Make-up aufzutragen, gebe er nun diesen Imagegewinn preis. Die Ukrainer hätten gezeigt, dass sie tapfer gegen einen kleptokratischen Tyrannen kämpfen könnten. Russland werde jeden Goodwill verlieren. Alles wahr, mochten die Zuschauer denken: Helfen aber wird den Ukrainern nur Gott.